Firmenevent mit Glance AG, Steinmaur

Dienstag, 15. Juli 2003
Der Shuttle, der sehen und hören konnte

Ich, der Shuttle, erinnere mich noch sehr gut an den für mich verhängnisvollen Dienstag Abend des 15.
Juli 2003. Zu Beginn sah ja alles noch recht harmlos aus.

Gegen 18.15 Uhr versammelten sich in der
Empfangshalle des Sportcenters Schumacher in Dübendorf neunzehn von einem harten und erbärmlichen
Arbeitstag gezeichneten Mitarbeiter der Firma Glance AG. Einige standen da, einige standen dort. Doch
eines hatte die Männerschaft unter ihnen gemeinsam: Alle blickten sie Richtung Aerobic – egal ob
spontan, frech direkt oder schüchtern über Umwege – und träumten davon, dort mitzutun. Ihr Schicksal
wurde aber durch ihre für diesen Abend erkorene Chefin Elisabetta Carollo bestimmt. Es sollte kein
vergnügter Aerobic-Spass werden!
Mir schien, als ob sich da nur die wenigsten vom Aerobic-Blickfang losreissen konnten. Auf jeden Fall
erhielten unsere Freunde eine kurze verbale Einführung in Regeln und Techniken des Badmintonspiels.
Darüber war ich ganz froh: Denn, wer mich schon einen ganzen lieben langen Abend hin und herschlagen
möchte, soll gefälligst auch etwas vom Spiel verstehen! Als ich während der Einführung kurz einen Blick
aus der Rolle wagte, waren meine Sorgen ob eines harten Arbeitabends für mich entschwunden. Ich sah
da viele müde Gesichter, die den Worten von Jens, der die Einführung gestaltete, lauschten. Bei diesem
Anblick musste ich mir keine Sorgen mehr machen, dass ich an diesem Abend viele Federn lassen
musste.
Wie auf einer Sänfte schwebend wurde ich mit meinen Kollegen in die Freiluft-Arena des Sportcenters
getragen – ein würdiger Einmarsch der Naturfedern-Gladiatoren. Zu Beginn, wie es sich für gute Sportler
gehört, spielten sich die Glance-Aktivisten warm – mir kam zu Ohren, dass da alles vorhanden war, von
‚blutigem Anfänger’ bis zum ‚heissen Profi’. Ein halbes Stündchen musste reichen, um sich an mich und
meine Freunde zu gewöhnen. Etwas erschwerend waren die Wind- und Lichtverhältnisse. Für einmal für
mich und meine Freunde ein lustiges Erlebnis. Dass wir nicht getroffen werden, kommt ja schliesslich auch
nicht alle Tage vor.
Nun denn, die halbe Stunde ging vorüber und über unserem Schicksalshorizont zogen dunkle
Gewitterwolken auf. So gemütlich der Abend für mich und meine Federnfreunde begann, so brutal und
erbärmlich nahm er seinen Lauf. Um halb acht Uhr begannen die zu wilden Tigern mutierten Mitarbeiter
mit dem Doppelturnier. Conny, Thomas, Jens und Enrico des BC UTO organisierten das Glance-Turnier
wie folgt: Neun Runden à neun Minuten Spielzeit; neue Doppelpartner für jede neue Runde; fortlaufende
Zählweise; Punktedifferenz pro Spiel und Spieler/Spielerin massgebend. Lächzend standen die Neunzehn
jeweils vor der Resultatenwand und schauten, mit welchem Partner sie in der nächsten Runde auf mich
und meine Freunde einprügeln konnten. Gierig, dem Gegner den Meister zeigen zu können, machten sie
sich mit Schläger und Shuttle bewaffnet auf den Weg Richtung Feld. Die ersten zwei, drei Spiele
überlebten wir noch recht gut. Ausser bei den als Fortgeschrittene gesetzten sieben Spielern, verliessen
wir die Bespannung der Rackets zu Beginn doch noch relativ sanft. Leider wagten auch die sogenannten
‚Anfänger’ von Spiel zu Spiel mehr, droschen auf uns herein, so dass für uns mit der Zeit kein Unterschied
mehr bestand, ob wir das Racket eines ‚Anfängers’ oder eines ‚Profis’ touchierten. Es tat gleichwohl weh!
Einziger Trost für uns war, dass die Spielzüge immer besser wurden und die Teilnehmer und
Teilnehmerinnen mächtigen Spass zu haben schienen. Gegen 21.15 Uhr näherten wir uns endlich dem
Ende. Der eine oder andere schien schon erste Muskelkäterchen in Arm und Beinen zu verspüren – kein
Wunder nach mehr als zwei Stunden Badminton. Meinen Freunden und mir ging es den Umständen
entsprechend. Wir mussten viele Federn lassen, obwohl wir uns doch auf einen geruhsamen Abend
gefreut hatten. Was lerne ich daraus? Traue müden Gesichtern nie!
Nach der grossen Schlacht auf dem Spielfeld folgte für uns nun endlich der so ersehnte geruhsame Teil
des Abends. Die Badmintonfreunde machten sich hinters Nachtessen unter freiem Himmel –
Spaghettiplausch mit Salat à discretion war angesagt. Bevor die Neunzehn ans Schlemmerbuffet gelassen
wurden, beschloss die Rangverkündigung den offiziellen Teil des Glance-Abends. Ein Pokal, der schon
viele Inschriften trug – leider konnte ich diese nicht entziffern, da, wie der Titel zu oberst besagt, ich nur
sehen und hören kann – wurde an die beiden Erstplatzierten vergeben. Die ersten drei Plätze wurden
belegt von Michael Scheike (Rang 1), Lukas Schneider (Rang 2) und Elisabetta Carollo (Rang 3). Obwohl
sie mich übel traktiert hatten, sage ich ‚Herzliche Gratulation’.